Wie finde ich Ideen?
Das ist bei mir die falsche Frage. Denn die Ideen finden bzw. stürzen sich auf mich. Also lautet die passendere Frage:
Wo lauern die Ideen?
Leider mitunter an den unmöglichsten Orten und zu den unmöglichsten Zeiten. Einige Beispiele: Unter der Dusche, kurz vorm Einschlafen, beim Spazierengehen, in der Schlange an der Kasse beim Supermarkt, … mal eben schnell aufschreiben ist dann nicht. Deswegen: Im Kopf sortieren. Die Idee so umformulieren, dass man sie sich so lange merken kann, bis wieder Zettel und Stift (oder irgendeine modernere Variante) zur Hand sind. Das Ganze nennt sich auch:
Der Pitch
Wie ich mittlerweile gelernt habe, ist der Pitch der Grundgedanke einer Geschichte zusammengefasst in einem Satz.
Ich gebe zu: Ein Satz ist das bei mir nicht. Und wenn ich auf meinen Monitor starre und auf Zwang meine Geschichte in einem Satz zusammenfassen soll, klappt das nicht. Wenn ich aber – wie gesagt – unterwegs oder sonst wie nicht in der Lage bin meine Gedanken aufzuschreiben, bleibt mir nichts anderes übrig, als diese Gedanken so knapp und trotzdem aussagekräftig wie möglich umzuformulieren, damit ich sie mir lange genug merken kann. (Wenn ich das nicht schaffe, war die Idee auch wohl nicht packend genug …)
Diese kurze Zusammenfassung ist auch sehr hilfreich, wenn man anderen sagen soll, worum es in seiner Geschichte eigentlich geht.
Ein paar mehr Gedanken
Nun habe ich meinen Pitch – meinen Satz – aufgeschrieben. Aber ein Satz – eine einzelne kleine Idee – macht noch lange keine Geschichte. Gut, die grobe Story, ein ungefähres Ziel, einen Handlungsstrang ist vorhanden – aber das reicht noch nicht. Da braucht es noch ein bisschen mehr.
Ich lege mir dann in OneNote eine neue Seite an und schreibe alles auf, was mir in einer halben Stunde dazu einfällt. Stichworte hintereinander weg. Unsortiert. Das Sortieren kommt später.
Vielleicht hilft dieser Vergleich: Ich brauche für den Anfang keinen einzelnen gradlinigen Handlungsstrang – sondern eine wildwuchernde Schlingpflanze, die in alle Richtungen vor sich hin wuchert. Die überlasse ich dann sich selbst und schaue bei Zeiten nach. Dann wird das Gewächs etwas gestutzt, in Form gebracht und fein säuberlich bei den anderen Ideen einsortiert.
Und dann folgt das schwierigste.
Die Auswahl
Die Ideen liegen nun alle ausgebreitet vor einem und grinsen um die Wette. Aber welche nehmen?
Zu diesem Thema hatte ich neulich erst einen interessanten Artikel gelesen – nur leider finde ich den Beitrag nicht mehr : ( Sollte ich das Lesezeichen dazu wiederfinden, werde ich den Link nachreichen. Versprochen.
Kurz zusammengefasst ging es in dem Beitrag um folgendes: Man bricht die Zahl der möglichen Idee auf drei herunter. Dann nimmt man sich drei Wochen Zeit für Idee 1 und beschäftigt sich intensiv mit dieser. Falls in der Zeit der Funke noch nicht zu 100% übergesprungen ist, nimmt man sich Zeit für Idee 2. Falls es dann noch nicht gefunkt hat, das gleiche Spielchen für Idee 3. Danach sollte man in der Lage sein, sich für eine der 3 Ideen zu entscheiden.
Ich denke darauf wird es bei mir wohl hinauslaufen. Denn ich dachte, ich wüsste, was mein zweites Projekt wird (der Nachfolgeband von KaBiN), aber in den letzten paar Tagen will sich eine weitere Idee einfach nicht zur Seite schieben lassen.
So oder so: Irgendwann ist die Entscheidung gefallen. Dann folgt die nächste Phase, falls man nicht schon mitten drin steckt, nämlich: Phase 2: Plotten
- 1: Am Anfang steht die Idee
- 2: Plotten / Gedanken sammeln
- 3: Schreiben
- 4 & 5: Überarbeiten
- 6: Testleser
- 7: Lektorat & Korrektorat
- 8a: Titel und Klappentext
- 8b: Buchsatz
- 8c: Cover
- 9: Veröffentlichen – Anbieter für Selfpublisher (Stand: 15.08.22)