Phase 2: Plotten oder Gedanken sammeln


Backstage / 22. Jun 2018

Nach Phase 1 (Ideen) folgt in der Regel Phase 2 (Plotten) …

Alles klar, man hat seine Idee, hat sie vielleicht ein bisschen gefüttert und ist nun bereit, sich in das Abenteuer Schreiben zu stürzen. Also auf geht’s, die Tastatur wartet. Moment, nicht so schnell. Sollte vorher nicht noch ein Plot ausgearbeitet werden? Damit man beim Schreiben weiß, wo die Reise hingeht?

Was ist ein Plot?

Wer an dieser Stelle wissen möchte, was genau ein Plot eigentlich ist: Sehr schöne Beiträge zu dem Thema gibt es u.a. auf den Seiten von J. Vellguth (Schriftsteller-werden, Was ist ein Plot?), Jill Noll (JillschreibteinBuch,  Der richtige Weg …), Dr. Anette Huesmann (Die Schreibtrainerin, Plotten? Oder nicht plotten?) und Annika Bühnemann (vomschreibenleben, Die praktische Checkliste). Marcus Johanus hat seinen Blog leider im Rahmen der DSGVO vorerst still gelegt. Aber bei den SchreibDilettanten (Marcus Johanus und Axel Hollmann) finden sich immer noch jede Menge hilfreiche Videos.

Brauch ich das?

Es gibt nicht das eine Patenrezept, sondern jeder arbeitet anders, denn jeder ist nun einmal anders. Das hängt vom Schreibtyp (Plotter oder Pantser oder …). Es gibt Autoren, die sind Planlos glücklich (ein Artikel beim Schreibmeer), aber auch diese Autoren machen sich zumindest ein paar Stichworte. Andere Autoren kommen besser mit einem ausführlicher ausgearbeiteten Plot zurecht.

Ich selbst bin noch am Testen, welche Methode für mich die passende ist. Aber ich habe folgendes bei meinen Recherchen festgestellt: Egal welcher Schreibtyp man nun ist, jeder macht sich zu folgenden Fragen doch seine Gedanken: Wer spielt in meiner Geschichte mit? Wo und wann spielt meine Geschichte? Wohin geht die Reise? Warum das Ganze? Ja, auch diejenigen, die behaupten völlig ohne Plan zu arbeiten. Auch die machen sich auch ein paar Grundgedanken und notieren sich gegebenenfalls ein paar Stichpunkte dazu.

Wer?

Ohne Charaktere, die man auf die Reise schickt, ist es doch schwer eine Geschichte zu erzählen. Ob man das Ganze nun über ausführliche Charakterbögen, imaginäre Interviews oder einfach aus dem Bauch heraus schreibt – man braucht irgendwie eine handelnde Figur, einen Protagonisten. Auch ein Gegenspieler, ein Antagonist, ist in den meisten Fällen mit von der Partie.

Wo?

Je nachdem wo die Geschichte spielen soll, entwickeln sich daraus ganz andere Möglichkeiten. Hier? In und auf dieser Welt? Eine ganz andere Welt? In der Stadt? Auf dem Dorf? In der Wüste, Dschungel, Antarktis? Ich behaupte auch hier, dass jeder vorher einen Ort festlegt, an dem die Geschichte spielen soll: Sei es nun durch gewissenhaften Weltenbau und ausführliche Recherche oder einfach nur mit dem Gedanken, dass die Protagonisten in der Wüste gestrandet sind und jetzt zusehen sollen, wie sie überleben.

Wann?

Auch das wann hat Einfluss. Und sei es nur, dass man sich vorher ein Stichwort (Mittelalter, Steinzeit, Antike, Gegenwart, Zukunft) überlegt hat.

Wohin?

Was ist das Ziel? Wo soll die Reise hingehen? Der gewissenhafte Plotter weiß genau, wie das Ende ihrer Geschichte aussieht. Andere Autoren kennen z.B. nur das Ziel und schreiben auf dieses hin. Andere wiederum starten ohne das genaue Ende zu kennen. Aber auch in diesem Fall denke ich, das zumindest mit einem Problem, einem Konflikt gestartet wird – und das Ziel ist die Auflösung dieses Konfliktes, die Rettung oder auch die Katastrophe.

Wieso, weshalb, warum?

Dabei hab ich jetzt zwar persönlich spontan einen Ohrwurm von der Sesamstraße in den Ohren, aber nichts desto trotz sind dies wichtige Fragen: Wieso wird der Protagonist auf Reisen geschickt? Weshalb macht er/sie/es das soundso? Warum handelt sie/es/er auf die Weise? Wieso macht es/er/sie etwas nicht? Das gilt natürlich genauso für den Antagonisten. Ob man es nun Motivation, Prämisse oder sonst wie nennt – ich finde “Warum?” trifft es ganz gut.

Fazit: Wie schon eingangs erwähnt: Jeder geht anders an die Sache heran. Sei es nun ausführliche Planung oder einzelnen Stichworte. Am Ende steht ein (Grund)Gerüst auf dem die Geschichte aufgebaut wird. Und falls man nicht schon mitten drin steckt, beginnt nun Phase 3: Schreiben.

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