Katzenagenten Band 2 – vorläufige Leseprobe


Meine Veröffentlichungen / 9. Sep 2021
Ein Albtraum in der Gegenwart, ein schicksalhaftes Ereignis in ferner Vergangenheit und eine Katze, die verzweifelt versucht dem allen zu entkommen.

Wie angedroht steht Band 2 der Katzenagenten kurz vor seiner Veröffentlichung. Im Oktober ist es hoffentlich so weit. Um die Wartezeit bis dahin zu verkürzen: Bitte schön, als vorläufige Leseprobe einmal der Beginn des ersten Kapitels.

Kapitel 1. Die Prüfung

Nebel. Überall Nebel.
Verdammt! Nicht schon wieder!
Sie seufzte. Es war eine Illusion. Genauer gesagt, ein Traum. Sie saß hier in den Nebelschwaden und war auf der Suche nach … Verdammt! Exakt das war das Problem. Wie der Nebel um sie herum entglitt ihr diese Erinnerung.

»Kommt bitte zum Ende. Noch 30 Minuten bis zur Abgabe.«
Irritiert blinzelte Baghira und sah auf das leere Blatt vor sich. Na klasse! Nachts war dieser Traum bereits nervtötend, aber mitten in ihrer Abschlussprüfung?! Seufzend griff sie nach dem Aufgabenblatt und hoffte auf einen Geistesblitz.
Erste Seite: Dämonenkunde. Nennen Sie Merkmale, Eigenarten und Schwachpunkte. Wie hat sich das Bild der Dämonen über die Jahrtausende geändert?
Keine Chance. Zwar hatte sie bereits von Dämonen gehört – allerdings vor Beginn ihrer Ausbildung! Im Unterricht waren ihr diese bisher nicht begegnet. Gedanklich durchforstete Baghira ihre Schulfächer: Ausdauer- und Geschicklichkeitstraining, Geschichte, Sprach-, Technik- und Magiekunde sowie Überlebenstraining. Nein, keine Dämonenkunde.
Kopfschüttelnd blätterte sie um.
Zweite Seite: Schicksalsdrachen: Klassifizierung, Aussehen, Aufgabe, …
Was zum …?! Ein weiteres Thema, das definitiv nicht im Unterricht behandelt worden war! War das ihre Prüfung? Träumte sie immer noch? Ein kurzer Hieb mit den Krallen in ihre Pfote überzeugte sie vom Gegenteil. Leise wimmernd, versuchte sie ihr begrenztes Wissen über diese Spezies ins Gedächtnis zu rufen. Bei ihrem letzten Abenteuer waren ihr zwar eine Pfotevoll Exemplare dieser Gattung begegnet, aber ausführlich vorgestellt hatten sich die Drachen nicht.
Bis auf einen. Die Drachendame Ersa. Sie hatte ihr den Pelz gerettet und dabei gegen eine Vielzahl der Regeln ihrer Art verstoßen. Ersa hatte ihr Eingreifen damit gerechtfertigt, dass sie und Baghira Seelenzwillinge seien. Einem solchen zu helfen, wäre »schließlich etwas ganz anderes«. In der aktuellen Situation half ihr das jedoch herzlich wenig.
Seufzend blätterte Baghira weiter.
Dritte Seite: Dimensionskunde: Erläutern Sie anhand der »B-Dimension« die Herausforderungen, Gefahren und Nutzen der Erkundung verschiedener Dimensionen. Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen?
Fast hätte sie schallend losgelacht. Ebendiese Gegend wurde auch als »Bücher-Dimension« oder »Dimension des Wissens« bezeichnet. Bei ihren momentanen Wissenslücken wäre ein Besuch dort sicherlich hilfreich. Denn angeblich enthielt dieser Ort jedes mögliche und unmögliche Schriftstück. Also auch einen korrekt ausgefüllten Prüfungsbogen … und zigtausend weitere Varianten mit den unterschiedlichsten Fehlern. Sie lächelte grimmig. Mal davon abgesehen, hatte sie nicht die Ausbildung, um jenen Ort eigenständig aufzusuchen.
Verstohlen sah sie sich um. Der Saal war voll, alle Ausbildungsklassen schrieben ihre Abschlussprüfungen. Und allesamt waren sie eifrig am Schreiben. War sie wirklich die Einzige, die von nichts eine Ahnung zu haben schien?
Vierte Seite: Rechtswesen …
Genervt stöhnte Baghira auf. Rechtswesen – das mit Abstand langweiligste Fach überhaupt! Gesetzestexte und Verträge durchzukauen hatte bei keinem der Schüler für Begeisterung gesorgt. Lediglich als Einschlafhilfe erfreuten sich diese Texte wachsender Beliebtheit.
Ohne nennenswerte Hoffnung las sie den Prüfungsabschnitt genauer durch. Nur mit Mühe konnte sie ein Gähnen unterdrücken, als sie sich durch Auszüge verschiedener Vereinbarungen quälte. Aufgabe schien die Einordnung in den historischen Zusammenhang zu sein, sowie die Beurteilung der Maßnahmen zur Umsetzung dieser Beschlüsse. Baghira schüttelte den Kopf. Sie würde nie begreifen, wieso es von Vorteil sein sollte, zu wissen, wann wo welcher Vertrag unterschrieben worden war.
Fünfte Seite: Magiekunde. Wie viele und welche primären Aurenfarben gibt es?
Oh, das konnte sie beantworten! Insgesamt gab es sieben Stück: grün, rot, gelb, grau, weiß, violett und blau.
Und weiter: Welche Merkmale, bezogen auf die magische Natur, werden den Trägern dieser Farben zugeschrieben?
Ha, auch das wusste sie! Wesen mit einer grünen Aura waren begabt in Natur- und Heilzaubern. Träger einer roten Aura hatte eine Begabung für Feuermagie. Gelb stand für Sand, grau für Metall, weiß für Wind, violett für Blitz und blau – grinsend betrachtete Baghira ihre eigene sanft schimmernde Pfote – blau stand für Wasser. Reines Blau war ungewöhnlich für eine Katze. In ihrem Fall stand blau für Wasser in fein verteilter Form, mit einem Wort: Nebel. Wie in ihrem Traum, der sie so hartnäckig verfolgte …

Neugierig geworden? Noch ein bisschen Geduld …

PS: Für alle die Band 1 noch nicht kennen: Hier geht es zur Leseprobe des ersten Bandes.

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